Projekt: Vom Sprach- zum Nähkurs
Am Donnerstag, den 7.Mai 2020, kam ein Team von Donau TV in die Gemeinschaftsunterkunft Vilshofen. Claudia Müller, die dort seit Februar einen Sprachkurs für Menschen mit Migrationshintergrund anbietet, hat gemeinsam mit einigen Kursteilnehmern ein einzigartiges Projekt in Zeiten der Corona-Krise auf die Beine gestellt. Ein Projekt, das in besonderer Weise für eine gelingende Integration steht: Einige Frauen und Männer nähten zusätzlich zum Sprachkurs, der am Vormittag online stattfand, Mund- und Nasenmasken aus Stoff, um sie der Bevölkerung von Vilshofen zur Verfügung zu stellen. Der Unterrichtsraum wurde kurzerhand in eine Nähstube umfunktioniert. Oft bis tief in die Nacht hinein engagierten sich die Näherinnen und Näher und stellten ungefähr 1500 schöne Masken aus unterschiedlich bunten Stoffen her. Alisha und Gular Alizada aus Aserbaidschan und Ashna Karim aus dem Irak erzählten begeistert von ihrem Projekt. Verschiedene Geschäfte in Vilshofen halfen mit, die Masken unter die Leute zu bringen. Auch andere Gemeinschaftseinrichtungen wurden mit den selbst hergestellten Masken versorgt.
Das Donau TV-Team wurde von den Asylbewerberinnen und –bewerbern herzlich begrüßt und mit großer Offenheit empfangen. Einige Szenen wurden gedreht, danach verschiedene Interviews geführt. Claudia Müller als Projektleiterin und Mitarbeiterin von Alpha4u Büchlberg e.V. berichtete vom Projektverlauf und von dem überwältigenden Engagement der Näherinnen. Wolfgang Plischke vom Arbeitskreis Vilshofener Asylbewerber e.V. war vor allem bei der Organisation der Nähmaschinen und beim Kontakt mit den Vilshofener Geschäften ein überaus wichtiger Ansprechpartner.
Nach den Dreharbeiten im Garten der Gemeinschaftsunterkunft gab es noch eine kleine Geburtstagsfeier, denn Alisha Alizada, eine junge Teilnehmerin des Sprach- und Nähkurses, feierte genau an diesem Tag ihren 22. Geburtstag.
Zum Abschluss fuhren noch einige Projektteilnehmer mit dem Fernsehteam zum Weltladen in Vilshofen. Dort konnten die Kunden, gegen eine freiwillige Spende, Masken erwerben. Die großzügigen Spenden der Bevölkerung kam den beteiligten Organisationen zu Gute.
Dieses einzigartige Projekt macht Hoffnung auf eine andere, gemeinsame Zukunft, in der die verschiedenen Kulturen miteinander das Leben gestalten.
